Kap Verden (Sal) - Windgott und Abschlusstag #KiteWorldWide

von Patrick Kolei Kommentare 3. Woche Rückblick

In meiner letzten Woche auf Sal, meinte es der Windgott nicht unbedingt nicht gut mit mir. Ursprünglich sollte der Wind gegen Dienstag/Mittwoch allmählich zurückkehren, verschob sich dann aber immer weiter nach hinten. So suchten wir uns für diese windfreien Tage immer wieder ein Alternativprogramm und ich war froh darüber, dass ich während meines Aufenthalts bereits 14 volle Tage auf dem Board stehen durfte. Auch das KiteWorldWide Team ließ uns hierbei nicht im Stich und sorgte immer für ein paar Ideen und organisierte auch am Fuße des Berges "Sleeping Lion" einen genialen Surftag, welcher für uns Anfänger an dieser Location nahezu ideal war. Für einige andere wurde die Zeit allerdings immer knapper, gerade für die, die erst kurz vor der Windflaute angereist waren.

Windstille & Erholungszeit

Es war schon ein seltsames Gefühl, als der Wind plötzlich Morgens nicht mehr durch das leicht geöffnete Fenster pfiff. Da half es auch nicht, dass wir jeden Tag einen Blick in die App "Windfinder" warfen, denn der Forecast für meine restlichen Tage sah alles andere als gut aus. Für mich war es allerdings auch eine dringend benötigte Erholung. Hatte ich in den letzten Tagen den besten Wind ausnutzen können und pro Tag meist drei Sessions absolviert. Ich spürte, dass der Körper nun auch eine Pause verdient hatte und sah dieser windfreien Zeit daher völlig entspannt entgegen. Zudem hatte ich mir bei ein paar unglücklichen Stürzen das Knie und den Ellenbogen aufgeschürft, was ich bei jedem Gang ins Wasser die ersten Minuten extrem spürte. Schlimmer war allerdings einer meiner kleinen Zehen am linken Fuß. Hier war ich so unglücklich an einem Stein unter Wasser hängen geblieben, sodass dieser grün und blau war. Erholung und Entspannung war nun also genau das richtige.

Am Sonntag entschieden wir uns daher erstmal für einen ruhigen Tag. Diesen verbrachten wir am Beach Ponta Preta, denn es sollten durch einen Sturm im Nordatlantik die größten Wellen der letzten Jahre auf die Insel prallen. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Kaum verwunderlich also, dass wir aus dem Staunen nicht mehr raus kamen, als wir aus dem Taxi und an den Strand traten. Die rote Flagge war gehisst, niemand durfte und Wasser. Als ich mir das so ansah und diese unglaubliche Kraft des Wassers beobachtete, hätte ich dieses auch sicherlich nicht gewagt. Wir schlenderten vom Bikini Beach Richtung Ponta Preta, an welchen wir an der Hotelanlage von RUI ein paar tolle Plätze entdeckten. An dieser Stelle durften wir dann auch noch ein paar Surfer beobachten, die sich und ihr Können den Zuschauern zur Show stellten. Die Jungs hatten es drauf, auch wenn die Wellen gefühlt 10 Meter betrugen. Alleine aus der Entfernung einfach mächtig und mit einem Bild nicht annähernd realistisch aufzunehmen.

Gegen Nachmittag wurden sie dann "etwas" kleiner, sodass wir uns direkt an unserem Liegeplatz dann auch immer ein paar Meter in die Wellen trauten. Allerdings bemerkte ich dabei, dass die Gefahr nicht unbedingt von den Wellen, sondern eher von der Strömung darunter ausging. Der Sog war extrem und versuchte einen förmlich nach draußen zu ziehen. Das sah auch der Rettungsschwimmer der Anlage so und pfiff uns mehr als einmal zurück. Abkühlung musste an diesem heißen Tag allerdings doch auch sein. Wir lernten dann noch Coco und Tina kennen, die Ben bereits auf seinem Hinflug getroffen hatte. Ein glücklicher Zufall, denn für unser Wohlbefinden hatten die beiden Bändchen für die nahe gelegene Bar, was uns jede Menge leckere Getränke bescherte. Das sollten an diesem Abend nicht die letzten gewesen sein, denn nach dem Abendessen erlebten wir einen wilden Abend. In der Buddy Bar tanzten, lachten und trunken wir bis um 03 Uhr morgens. Ich habe wirklich keine Ahnung mehr, viele Runden Black Caipirinha wir bestellten. Aber alle waren erstklassig! Erst als die Live-Musik in den Feierabend ging, verabschiedeten wir uns ebenfalls.

Inselerkundung II & Surfing

Nach drei Stunden Schlaf, fand ich mich am nächsten Morgen um 09 Uhr am der Verleihstation unserer Quads wieder. Ausgerechnet jetzt realisierte ich erst, dass wir den Abend für eine große und vor allem auch sehr lange Partynacht nicht unbedingt clever ausgewählt hatten. Gott sei Dank hatte ich keine Kopfschmerzen, das wäre wohl bei der wilden Fahrt sehr unangenehm geworden. Wir bildeten eine Gruppe von neun Personen und alle wollten die Sehenswürdigkeiten der Insel erkunden. Da ich einen Teil davon schon bei meiner ersten Tour mit Andrea kannte, übernahm ich zusammen mit Ben die Führung und Organisation der Tour. Auch für mich gab es noch zwei Stationen, die ich nur halb oder gar nicht besuchte. Die Salinen hatte ich bisher nur von oben gesehen, nun wollte ich auch noch im Salzwasser einen Schwimmversuch ausprobieren. Die Shark Bay stand ebenfalls noch an.

Ich war schon extrem müde, aber freute mich auf den Tag. Die Quads waren in einem sehen gutem Zustand. Wir bezahlten für den ganzen Tag 70 Euro und mussten jeweils 200 Euro für diese Quads als Kaution hinterlegen. Auch die Power erstaunte mich, denn das erste Mal auf so einem Gerät musste das erstmal gehändelt werden. Ich hatte gewissen Erfahrung, auch wenn man in anderen Ländern auf geführten Touren nicht wirklich in den Genuss vom "alleine" fahren kommt. Das konnten wir hier nach Lust und Laune. Ausleihen, in die Wüste und Spaß haben. Wir waren alle allerdings auch sehr vernünftig, denn einen Verletzung wollte hier sicherlich niemand riskieren. So drehten wir die komplette Runde über die Insel und entdeckten tolle Orte. Nach dem Mittag spürte ich dann allerdings auch die Anstrengung und auch die Müdigkeit übermannte mich immer mehr. Alt werden würde ich heute sicherlich nicht mehr. So kam es dann auch, dass ich schon halb am Tisch beim Essen einschlief und mich danach direkt ins Bett stürzte.

Die Wellen am Folgetag waren wieder auf das normale Maß geschrumpft, sodass Simon einen Surftag plante. Direkt unterhalb des "Sleeping Lion" - welcher aus einer bestimmten Richtung aussieht wie ein schlafende Löwe - befand sich eine perfekte Location zum erlernen. Uns stand auch ein einheimischer Guide zur Verfügung, welcher uns mit Trockenübungen am Beach erstmal die wesentlichen Schritte für das Board und dem Aufstehen vermittelte. Kurze Zeit später hatte ich die Sicherheitsleine am Fuß und das Brett unter dem Arm. Zu Beginn mit einem leicht größerem Board, stapfte ich die ersten Meter ins Wasser, um den Rest bis zu den Wellen dann liegend zu paddeln. Ich benötigte 3-4 Versuche, um das erste Mal halbwegs auf dem Board stehen und ein paar Meter fahren zu können. Hierbei ist das Aufstehen und der anschließenden Position der Füße auf dem Board sehr wichtig, um mit der Welle getragen zu werden. Das Gefühl für das Brett hatte ich, sodass ich nur immer das Gleichgewicht finden musste, wenn ich es denn zum Stehen schaffte. Es war mega lustig. Es war aber auch verdammt anstrengend. Ich weiß nicht wie viele Versuche ich an diesem Tag unternahm, aber der wenige Schlaf und vor allem das ewige paddeln an diesem Tag raubten mir wieder alle Kräfte. Mit solch einem Tag und Erlebnis im Rücken, verschwand ich an diesem Tag bereits kurz nach 20 Uhr - so früh wie noch nie in diesem Urlaub - im Bett.

Grillabend & Windsteigerung

Am Dienstag war mit knapp 6-10 Knoten immer noch nicht ans kiten zu denken. Wir ließen den Tag ganz locker angehen und planten einen gemeinsamen Grillabend auf der Dachterrasse vom KWW House. Bisher waren wir jeden Abend gemeinsam in den umliegenden Restaurants essen, nun wollten wir die zur Verfügung stehenden Kuchen ausprobieren. Eine absolut tolle Idee, wie sich später herausstellen sollte. Wir bildeten verschiedene Einkaufteams, welche nach der Zusammenstellung der Einkaufslisten sofort los stürzten. Ben, Ronny, Hendrik und ich hatten dabei den Einkauf des Fisches zugeteilt bekommen und ich freute mich auf den Pier, wo gegen Mittag die Fischer mit dem frischen Fisch ankommen sollten. Dieses Schauspiel vergesse ich bestimmt auch nicht so schnell, denn als diese riesigen Tunas von den kleinen Booten auf die Holzplanken geworfen wurde, ging das Geschrei der Frauen erst so richtig los. Ich versuchte ein paar Bilder zu machen, bevor der Fang wohl lautstark an die verschiedenen Verkäufer aufgeteilt wurden. Eine Frau schnappte ich mit einem großen Gebrüll zwei dieser großen Tiere und zog sie hinter sich zu ihrem Stand. Hier begann sie sofort diese aus zunehmen und die ersten Interessenten standen alle schon zu Abnahme bereit.

Darunter auch wir, die nicht wirklich eine Ahnung hatten, was wir hier jetzt eigentlich kaufen sollten. Große, kleine, dünne, dicke, bunte und Fische mit messerscharfen Zähnen lagen überall rum. Wir beobachten eine Weile und entschieden uns dann für einen Stand, an welchem ein Kerl die englische Sprache beherrschte. Wir zeigten auf verschiedene Fische und er entfernte die Schuppen und verpackte alles. Wir hatten hier um die 5 kg Fisch ergattert, welcher dann wohl hoffentlich für die insgesamt 14 Personen ausreichen sollte. Wir gezahlten unglaubliche 24 Euro, wofür ich zu Hause wohl nicht Mal ein Drittel bekommen hätte. Zudem sicherlich auch nicht so extrem frisch!

Der Abend auf der Dachterasse des KWW war unglaublich toll. Natürlich wurden wir alle satt, denn neben dem Fisch hatten wir mit Gemüse, Kartoffeln und einem mega leckerem Abendessen mehr als genug für alle vorbereitet.

Ein unglaublicher Abschlusstag!

Auch auf die Gefahr hin, dass dieser Bericht mein bisher längster werden wird und dieses kaum jemand alles liest, diesen Abschlusstag muss ich für mich einfach festhalten und immer wieder daran erfreuen, wenn ich ihn lese.

Als ich Freitag Morgens aus dem Fenster schaute, staunte ich nicht schlecht. Regen! Im Wetterbericht hatten wir dieses Schauspiel bereits gesehen, daran glauben wollte ich allerdings nicht. Mit dem steigendem Wind kamen hier auch ein paar Wolken mit. Alles halb so wild, denn als ich um 08:30 Uhr beim Frühstück saß, war bereits alles wieder vorbei und die Sonne schaute raus. Der Wind, der bereits jetzt wieder über die Insel fegte, war ordentlich und so freute ich mich schon jetzt, endlich wieder aufs Wasser zu kommen. Eigentlich wollten wir auch schon um 09 Uhr am Kitebeach sein. Ich entschied mich dann allerdings doch später zu fahren, denn der Tag würde mit der Abreise und dem Nachtflug ohnehin lang genug werden. Um 09:30 Uhr wurden wir wieder pünktlich von unserem Transfer abgeholt und wir ahnten bereits, dass nach dieser Winddurststrecke von fast 6 Tagen, der Beach wieder sehr voll werden würde. Am Tag zuvor hatte ich zwar mit einem 17er versucht noch etwas zu kiten, aber das war eher nicht so spaßig.

Am Kitebeach ging dann wieder alles sehr schnell. Natürlich auch, weil viele bereits beim Aufbau Ihres Ausrüstung waren und andere auf dem Wasser bereits ihren Spaß hatten. Mein erster Weg führte mich wieder an die Windanzeige, die sich direkt innerhalb der Station befand. 22 Knoten. Perfekt! Ich bat wieder um einen Kite, Bar und ein Board. Zu meiner Begeisterung bekam ich wieder ein neues 2019 Modell von F-one / Bandit, welches ich bereits letzte Woche bei mäßigem Wind ausprobieren durfte. Nun sollte ich mit diesem neun Quadratmeter Kite meinen Urlaub ausklingen lassen dürfen. Ich freute mich riesig darauf und gab ihn den ganzen Tag auch nicht mehr aus der Hand. Die Sonne brannte zwar nicht so stark wie die letzten Tage, aber die Beachboys räumten schon gerne mal die Leihkites wieder zusammen, damit diese nicht zu lange der Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren. Ich beschützte ihn den ganzen Tag und immer wenn sich jemand meinem Kite näherte, versicherte ich direkt, dass ich in 15 Minuten wieder auf dem Wasser sein würde. Auch mein Lieblingsboard von Trax (140x45), mit welchem im auch bereits die letzten Tage bestens zurecht gekommen war, hatte ich mir direkt aus dem Regal geschnappt.

Wenige Minuten später hatte ich bereits mein Kite aufgepumpt und die Leinen waren ausgelegt. Das klappte mittlerweile sehr gut (wenn ich nicht wieder ein total verknotete Bar bekam), sodass ich mich wenig später mit meinem Trapez an der Hüfte, dem Kite am Himmel und dem Board in der Hand Richtung Wasser auf machte. Ich wollte an diesem Tag auch wieder die linke Seite des Beaches nutzen, denn dort waren nur Kiter unterwegs, die bereits Höhe laufen konnten und somit den Anfängern und Kiteschulen auf der rechten Seite aus dem Weg gehen konnten. In den ersten Minuten bemerkte ich allerdings, dass ich mich erstmal wieder an den kleineren Kite gewöhnen musste, denn in den letzten Tagen flog ich alles zwischen 12-17 Quadratmeter. Das war schon ein enormer Unterschied. Auch die neue Generation der Kites kamen mir wesentlich direkter und wendiger vor, auch wenn ich hier natürlich noch keinen großen Erfahrungsvergleich ziehen konnte. Nach ca. 30 Minuten hatte ich allerdings auch meinen Flow wieder gefunden, sodass ich mir mit drei weiteren Kiter die schönsten Wellen teilen konnte und spürte, dass es heute wieder richtig gut bei mir klappte.

Das Wetter spielte zu diesem Zeitpunkt noch richtig verrückt. Auch wenn der Wind konstant blieb, so wechselte sich die Sonne mit ein paar Regentropfen immer wieder ab, sodass ich mich entschloss, die erste Session nach ca. 1 1/2 Stunden durch eine kleine Pause abzuschließen. Ich wollte zwar den ganzen Tag richtig auskosten und hatte dafür aus ausreichend Zeit, um weitere 3 Sessions zu fahren, aber Pausen sind und waren enorm wichtig. Außerdem war nun auf dem Wasser wieder richtig was los, sodass ich die Mittagspause der anderen für die zweite Session wählte und mit Kraft wieder angreifen konnte.

Was dann allerdings in dieser zweiten Session passierte, kann ich kaum beschreiben. Auch wenn ich mittlerweile problemlos meine Bahnen ziehen konnte und auch immer wieder neue Sachen ausprobierte, dieses Gefühl hatte ich bisher noch nicht. Auch wenn ich Morgens noch ordentlich Respekt vor dem Wind hatte, so lag der Kite gut im Wind und ich hatte keine Probleme mit der Kontrolle. Ein paar Jumps, ein paar neue Versuche bei den Wenden, alles war an diesem Tag mit passendem Wind und Platz möglich. Die Sonne hatte sich nun gegen die Wolken durchgesetzt. Die Temperaturen waren wieder bei 25-26 Grad Celsius angekommen und während ich so an meinem Kite hing, meinen Körper nach hinten fallen ließ, den Wind im Gesicht spürte, das Wasser unter dem Board wegspritzte, hörte ich plötzlich nichts mehr. Alles war vollkommen still um mich geworden. Mein Blick ging nach rechts und nach links, aber nichts. Absolute Stille. Ich sah alles, genoss es, aber war plötzlich wie in einem Vakuum und fühlte nur diesen einen Moment. Beim Laufen nennen wir diesen Zustand gerne "Runner's High", ein Hochgefühl, welches man erreichen kann, wenn alles passt. Von einem "Kiter's High" hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nichts gehört und auch wenn es sowas nicht geben sollte, es war einfach unglaublich. Hätte ich in diesem Moment noch an dem Spaßfaktor beim Kitesurfing gezweifelt, es wäre auf einen Schlag wie weggewischt gewesen.

Ab diesem Zeitpunkt konnte mich nichts mehr halten. Ich war wie in Trance und hatte so viel Freude, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob alle Tränen in meinen Augen vom Fahrtwind oder doch vor Glück entstanden. Einen kurzen Moment dachte ich darüber nach, meine GoPro aus der Tasche zu holen, um dieses Erlebnis festzuhalten. Aber wie sollte das gehen? Dieses Gefühl konnte ich nur für mich speichern. So brüllte ich jedem Kiter an diesem Tag meine Freude zu und hoffte sehr, dass mich nicht alle für völlig durchgeknallt hielten. Tolle Erinnerungen, die für immer bleiben.

In der vierten und letzten Session hatte ich mir dann noch einen Fotografen organisiert, welcher am Kitebeach schon die meisten Legenden der Insel auf Film gebannt hatte. Für 30 Euro wollte er so viele Fotos wie möglich machen und ich hoffte auf 4-5 geile Shots, welche ich als Erinnerung als Poster an meine Wand bringen konnte. Zu Beginn war ich etwas nervös, wollte ich es doch jetzt besonders gut machen, damit er auch ein entsprechend gutes Motiv zum knipsen hatte. Wenig später bemerkte ich allerdings auch, dass ich locker besser fuhr und versuchte ihn zu vergessen. Wenn ich bereit für einen Jump war, dann machte ich ihn und hoffe natürlich indirekt immer darauf, dass er zu diesem Zeitpunkt auch durch das Objektiv schaute. Nach ca. 30 Minuten gab er mir mit einem Daumen hoch ein Zeichen, er war fertig. War das nun gut oder schlecht? Das sollte ich später am Strand erfahren. Als ich die Bilder auf seinem Laptop so durchklickte, konnte ich es kaum glauben. Da waren keine 3-5 gute Bilder dabei. Er hatte es geschafft, von über 150 Bilder locker 70 perfekte zu schießen, die ich alle verwenden konnte. Eine kleine Auswahl davon befindet sich unten in den Bildermomenten, hier fiel mir die Auswahl schon recht schwer. Ich war sehr dankbar und werde diese letzte Session wohl niemals wieder vergessen können!

Der Moment, als ich dann mit dem Board das letzte Mal für diesen Urlaub an den Strand fuhr, war schon etwas seltsam. Kurz dachte ich darüber nach, wie toll es wäre, wenn ich die nächsten Tage weiter fahren dürfte. Diesen Gedanken wischte ich schnell wieder weg, denn von meinen insgesamt 22 Tagen auf Sal, durfte ich 14 Tage komplett auf dem Wasser verbringen. Dafür bin ich sehr dankbar und am Ende war der Zeitraum und auch das Urlaubsziel die perfekte Entscheidung. Ich packte alles zusammen und gab es ordentlich verpackt wieder ab. Trotz Versicherung hatte ich nichts beschädigt und habe das Material immer gut behandelt, sodass auch andere noch viel Freude an diesem tollen Kite haben können! Für mich hätte dieser Abschluss am Kitebeach nicht besser hätte laufen können, ich war MEGA happy!

An diesem Tag erhielt ich dann auch noch meine IKO Lizenz. In meinen drei Wochen auf Sal konnte ich alle erforderlichen Level erreichen, sodass ich nun an allen Kitestationen weltweit problemlos Material ausleihen kann, ohne nochmal Kurse absolvieren zu müssen.

Abreise & Planungen

Ich hatte meinen Koffer bereits die letzten Tage immer wieder etwas befüllt, sodass ich am letzten Abend nicht mehr viel machen musste. Zum Abendessen hatte ich mir einen Abschluss im Palm Beach Restaurant gewünscht und alle waren dabei. Auch die in den letzten Tagen angereisten neue Leute fühlten sich dort direkt sehr wohl. Meine Empfehlung für Restaurantbesuche kann ich daher sorgenfrei für das Columbus, Cam's oder eben Palm Beach aussprechen.

An diesem Abend war ich dann derjenige, der mit seinen Koffern und der langen Hose in der Lounge auf seinen Transfer zum Flughafen wartete. Irgendwie fühlte sich das alles seltsam an und ich dachte an alle Menschen, welche ich in den letzten Wochen an dieser Stelle immer wieder verabschiedete. Auf der anderen Seite freute ich mich auch etwas auf zu Hause, denn so langsam hatte ich keine frischen Klamotten mehr und der Sand war mittlerweile einfach überall. Es gibt definitiv schlimmeres!

Am Flughafen ging alles problemlos und schnell. In dieser Nacht reisten nicht all zu viele ab, sodass sich die Wartezeiten in Grenzen hielten. Das galt für Sal, als auch für das Zwischenziel Lissabon. Auch wenn ich durch die Verspätung gerade mal 30 Minuten Zeit für meinen Umstieg hatte. Wir wurden an allen langen Schlangen vorbei geschleust, was am Ende dann auch schneller ging.

Im Flieger selber konnte ich nicht so viel schlafen, denn die Eindrücke der letzten drei Wochen waren präsenter den je. Irgendwann war ich allerdings dann doch so müde, dass ich mal für eine Stunde wegknickte. Als ich in München landete, wurde ich mit Regen, Nebel und Kälte empfangen. Na dann, herzlich Willkommen zu Hause, schoss es mir durch den Kopf. Da freute ich mich viel mehr darüber, dass meine Eltern als Begrüßungskomitee für mich bereit standen! Das war einfach toll, denn alleine wäre das wohl alles sehr trist geworden. Meine Mum hatte sogar etwas vorgekocht, sodass ich mit den beiden noch etwas Zeit bei mir verbringen konnte, während meine Waschmaschine sich schon um die erste Runde meiner sandigen Klamotten kümmerte.

Alles was ich mir von diesem Urlaub erhofft hatte, wurde erfüllt. Das Wetter, die Insel, die Menschen, das KWW Team, das Kitesurfen, die Erholung, die Erlebnisse, die Ernährung usw. usw. usw. Ich fühlte mich von der ersten bis zur letzten Sekunde sehr wohl. An dieser Stelle kann ich mich nur nochmals bei dem ganzen Team von KiteWordWide bedanken, die mich vom ersten Kontakt bei Kiki, bis hin zur Untersützung vor Ort durch Lilly, Simon & Simon -  --und natürlich auch bei der Hundedame Heidi - so herzlich umsorgt haben. In diesem Urlaub habe ich auch die Leidenschaft zum Kitesurfen entdeckt und möchte auch zukünftig noch weitere Reisen erleben. Es gibt noch so viele Spots zu entdecken! Brasilien, Sri Lanka, Kapstadt, die Entscheidung ist bislang noch nicht gefallen. Die Planungen laufen allerdings jetzt schon auf Hochtouren. Für diese zukünftigen Berichte habe ich mir auch die Domain www.kitesurfingmunich.de gesichert, auf welcher zukünftig dann meine Erfahrungen zu finden sein werden. Danke an alle Menschen, die diesen Urlaub zu diesem tollen Erlebnis gemacht haben!

Video

Eindrücke, Emotionen und Erinnerungen an einen unglaublichen Urlaub in einem Video. Viel Spaß :-)

Hinweis: Sollten Sie sich auf einem oder mehreren meiner Bilder erkennen und gegen diese Veröffentlichung in meinem Blog sein, so nehmen Sie doch bitte Kontakt mit mir auf, damit ich diese(s) umgehend entfernen kann.

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