Kap Verden (Sal) - Eindrücke der 1. Woche #KiteWorldWide

von Patrick Kolei Kommentare 1. Woche Rückblick

Seit einer Woche bin ich nun mittlerweile auf der Insel Sal auf den Kap Verden. Bereits nach dieser "kurzen" Zeit, habe ich bereits so viele Eindrücke sammeln können, die ich in diesem kleinen Beitrag gerne festhalten und teilen möchte. Die Anreise, die Unterkunft im KWW House und Land & Leute sind dabei ganz besonders im Fokus. Ich habe schon einige Urlaube erlebt. Dabei habe ich Aktiv-, Relaxing- oder Schiffsreisen ausprobiert. Nun glaube ich, bin ich auf eine ganz neue Form und vermutlich auch Leidenschaft gestoßen, die einen ganz speziellen Reiz auf mich ausübt. Auch wenn ich noch kein Pro auf dem Board bin, so haben bereits die ersten Erfolgserlebnisse gezeigt, auch in diesem Sport bin ich sehr lernfähig und der Spaßfaktor wächst und wächst.

Anreise & Unterkunft

Seit meinem letzten Lebenszeichen auf meinem Blog, hatte ich den Flughafen München erfolgreich verlassen. Der Check In und auf die Aufgabe meines Gepäcks liefen absolut problemlos. Nachdem ich Lissabon als sechs stündiges Zwischenziel erreicht hatte, musste ich mir dort nur etwas die Zeit vertreiben. Ich entschied mich, dieses auf dem Flughafen zu tun. Durch die leichte Verspätung hatte ich Gott sei Dank auch etwas weniger Zeit, die ich überbrücken musste. Um mein Gepäck musste ich mich auch nicht mehr kümmern, denn dieses wurde für mich durchgeschleust. Sicherlich hatte ich hier ein bisschen Sorgen, ob es zur richtigen Zeit auch im richtigen Flieger umgeladen werden würde. Ich hatte nur keinen Einfluss darauf und vertraute auf meine Fluggesellschaft TAP Air Portugal. Mein Anschlussflug kam pünktlich und auch die weiteren 3 Flugstunden vergingen schnell. Schlafen konnte ich allerdings nicht wirklich, auch wenn ich die Reisestrapazen spürte, aber die Aufregung war einfach zu groß.

Nach der Landung hatte ich dann nur noch eine Hürde zu nehmen. Das Visum für meine Zeit auf Sal. Im Internet las ich überall, dass es am Flughafen einen extra Schalter geben würde und es keine Probleme bei der Einreise mit einem europäischem Pass geben würde. Aber man weiß ja nicht. Trifft man dort auf einen schlecht gelaunten Beamten, kann dieser unter Umständen die Einreise dennoch verwehren. Aber alles kein Problem. Für 25 Euro bekam ich mein Visum und konnte die Flughalle schnell verlassen. Gott sei Dank war auch mein Koffer mit auf die Insel gebracht worden. Der versprochene Taxifahrer von KiteWorldWide wartete bereits im Ausgangsbereich mit einem Schild auf mich. Wir warteten noch kurz auf Andrea, einem Italiener, welcher ebenfalls aus München anreiste. Wir hatten während der zwanzig minütigen Fahrt direkt einen guter Draht zueinander, was sich in den folgenden Tagen noch bestätigten sollte.

Als wir am KWW House ankamen, war es bereits kurz von 01:00 Uhr in der Nacht. Alles schlief und auch ich freute mich nun auf mein Bett. Lilly empfang uns direkt am Eingang und man spürte direkt die Herzlichkeit, welches vom ganzen Team auf Sal gelebt wird. Andrea und ich bekamen unsere Zimmer zugewiesen und ohne meinen Koffer großartig auspacken zu wollen, befand ich mich wenige Minuten später in meinem Bett. Mein Zimmer war super, denn mit drei Betten und einem eigenem Bad war alles sehr geräumig, bunt und auch extrem sauber. Überall waren diese kleinen Details, die über Bilder und durchdachte Möbel liebevoll abgerundet wurden. Ich war noch keine 10 Minuten im Bett und fühlte mich bereits wie zu Hause. Ein gutes Zeichen, auch die erste Nacht mit etwas Schlaf verbringen zu können.

Land & Leute

Viel schlafen konnte ich allerdings nicht. Das war aber auch nicht nötig, denn ich war innerlich einfach extrem aufgedreht. Einen Wecker benötigte ich zudem nicht, denn um 06 Uhr meinte meine innere Uhr bereits, dass es nun Zeit für mich wäre. Um kurz nach 08 Uhr machte ich mich dann bereit für das Frühstück. Als Neuankömmling war alles natürlich noch fremd. Das Gästehaus, das Team und die bereits angereisten anderen Kitesurfer. Recht schnell lernte ich Simon & Simon kennen, welche neben Lilly das House auf Sal managen und auch die Guides für meine Stunden in den kommenden Tagen sein würden. Nach der Begrüßung, folgten bereits die ersten Gespräche und Erfahrungsberichte, um mir das Einleben so einfach wie möglich zu gestalten.

Das Frühstück war sehr reichlich gedeckt, um sich genug Kraft für den Tag zu holen. Von Müsli, über Obst, Semmeln und auch Spiegeleier oder Omelett war alles vorhanden. Die besten Voraussetzungen also, um direkt loslegen zu können und ich war schon sehr gespannt, was der Tag, der Spot und die ersten Kitestunden so bringen würden. Insgesamt spürte ich auch die Freundlichkeit und Gelassenheit, welche uns Europäer schon mal zur Verzweiflung bringen kann. In den Shops oder auch Restaurants, gibt es, wie eigentlich überall, eben auch mal freundlichere und eben nicht ganz so nette Mitarbeiter.

Was mir allerdings nach den ersten Tagen am besten gefiel, war dieser tolle Gruppenzusammenhalt, der sich relativ schnell zwischen allen entwickelte. Egal wer schon vor Ort war oder wer noch in den folgenden Nächten dazu kam, er wurde immer sehr gut aufgenommen. Daraus bildete sich dann eine Stammgruppe von 10-12 Leute, die in der ersten Woche fast alles zusammen unternahm. Besonders die lustigen Abende, wenn wir zusammen zum Essen gegangen sind, werde ich wohl nie vergessen (Legendär: NO SALAD, nachdem sich wohl einige daran in den ersten Tagen etwas den Magen verdorben hatten). Selten hatte ich es erlebt, dass es so gut zwischen verschiedensten Menschen passte. Egal ob Schweizer, Italiener, Amerikaner oder Deutsche, es war ein Team! Leider kam es, wie es kommen musste. Bereits nach meiner ersten Woche musste ich mich nach und nach wieder von Leuten verabschieden. Der größte und engste Kern wird allerdings am kommenden Wochenende abreisen, was mir nicht ganz so leicht fallen wird. Ich bin mit meinem drei Wochen Aufenthaltszeit allerdings auch ein Exot und hoffe, dass genauso nette und tolle Leute nachkommen werden.

Kitestunden & Fortschritte

An den ersten Tagen hatte ich das Glück, dass noch nicht viele Gäste da waren, die noch Kitestunden benötigten: Andrea und ich konnten uns daher die beiden Guides Simon & Simon aufteilen und erhielten so die beste Umsorgung. Ab jetzt gab es eigentlich nur noch ein Thema: Downwind, Upwind, Bar, Trapez, Boardgröße, Kitegröße, Wellenhöhe, Offshore, Windstärke und der richtige Stand auf dem Board. Zuerst versuchten wir meine Kenntnisse aus meinem Ägyptenurlaub wieder aufzufrischen, was wir mit Trockenübungen an Land erledigten. Steuerung des Kites ist eines der wichtigsten Elemente, um nachher sicher den Kite starten, auf dem Wasser zu steuern und wieder landen zu können. Immer wieder hörte ich "die Sicherheits des Kites geht vor allem". Auch wenn ich manchmal genervt mein Board suchte, nachdem es mich kopfüber ins Wasser stürzte. Immer wieder versuchte ich die Zeichen von Simon zu deuten, um dieses wieder schnell finden zu können.

Erstaunt war ich allerdings schon, dass ich relativ schnell wieder auf die Füße kam. Allerdings nur auf meiner Sahneseite links. Hier stand mir also noch viel Übung bevor. Ich versuchte aber immer locker zu bleiben, denn in den drei Wochen hier sollte ich das alles schon wesentlich besser hinbekommen. Auch wenn ich gerne mal über meinen Ehrgeiz stolpere, es ist auch bei diesem Sport sehr wichtig, gute und ausreichende Pause zu machen. Gerade nach den ersten drei Tagen habe ich gemerkt, dass ich in den Pausen alles nochmal vertiefen konnte. Abends schauten wir uns in der gemütlichen Lounge auch gerne nochmal Videos an, welche mir den Wasserstart nochmal visuell vereinfachen und vor allem auch verdeutlichen sollten. Das zeigte direkt am nächsten Tag immer Wirkung. Dieses Gefühl endlich wieder ein paar Meter zu fahren, ist an diesem Zeitpunkt schon sehr cool gewesen.

Dienstag und Mittwoch hatten wir dann gezwungenen Ruhetag. Der Wind war weg. Ich empfand das gerade für den Kopf und Körper sehr hilfreich, aber ich hatte auch gut reden, denn ich hatte auch noch zwei Wochen vor mir. Ärgerlicher war das natürlich für den Teil aus der Gruppe, die die letzten Tage vor sich hatten und unbedingt nochmal aufs Board wollten. Verständlich, aber unter 14-15 Knoten machen es einfach keinen Sinn. Daher suchten sich alle ein Alternativprogramm, sodass einige zum Tauchen, Shopping, Relaxing am Strand Ponta Preta oder wie Andrea und ich mit dem Scooter durch die Wüste fuhren, um ein paar Sehenswürdigkeiten auf der Insel zu entdecken. Auch diese beiden Tagen waren einfach toll, denn die Insel hatte neben dem Kitestrand eben auch einfach noch andere Dinge zu bieten.

Ausblicke & Next Level

Die ersten Schritte sind gemacht. Einen sehr erfolgreichen Tag hatte ich heute, am Donnerstag. Der Wind war wieder perfekt und die Wellen sehr hoch. Durch die Tipps der Guides kann ich mittlerweile nun auch rechts aufstehen und Upwind fahren, sodass ich meine Höhe halten kann und mir der Fußweg über den liebevoll genannten "Walk of Shame" an diesem Tag erspart blieb. Wie sagte mir an diesem Abend aber noch jemand: "Die Lernkurve beim Kitesurfing ist leider nicht gleichmäßig nach oben, sondern es gibt es immer wieder schlechtere Tage, an welchem man denkt, man hätte gerade erst angefangen". Vor allem möchte ich die Sicherheit von mir und den anderen immer als höchste Priorität sehen, denn alle wollen gesund auch wieder nach Hause kommen. Bei manch anderen am Strand hatte man nicht immer das Gefühl. Schade eigentlich. Um diese versuchen wir aber immer einen großen Sicherheitsabstand zu halten.

In den nächsten Tagen kann ich nun noch mit meinem Kitebuddy Andrea üben. Wir teilen uns mittlerweile einen Kite & Board und wechseln uns immer wieder ab. Wir geben uns danach wertvolle Tipps und freuen uns riesig, wenn beim anderen wieder etwas klappt, was man davor total verbockt hatte. Das ist absolute Teamarbeit und ich freute mich sehr, dass ich ihn hier kennen lernen konnte und dann auch auf dem gleichen Level mit ihm alleine trainieren durfte. Bis zu seiner Abreise muss ich nun schauen, dass ich keine Begleitung mehr benötige und alleine den Tag auf dem Wasser verbringen kann. Darauf liegt, natürlich neben dem Spaß und der Erholung, nun mein Fokus. Der Wind soll in den nächsten Tagen auch immer konstant bleiben, sodass ich mich sehr darauf freue, was ich noch erleben darf. Ich werde berichten ...

Hinweis: Sollten Sie sich auf einem oder mehreren meiner Bilder erkennen und gegen diese Veröffentlichung in meinem Blog sein, so nehmen Sie doch bitte Kontakt mit mir auf, damit ich diese(s) umgehend entfernen kann.

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